In zwei Monaten ist es so weit: am 20. Mai 2017 öffnet die große Halle der Hafen-Ateliers in der Kap-Horn-Straße 9 in Bremen für zwei Tage wieder ihre Türen. Dieses Mal hat die Ateliergemeinschaft Kap-Hoorn ARTüber 70 nationale und internationale Künstler und Künstlerinnen eingeladen, um ihre künstlerische Sicht auf „konTЯAste“ zu zeigen und sich mit den Besucher*innen darüber auszutauschen.
Wir freuen uns auf euch. Es wird Vielfältiges zu sehen geben.
„Da musst du unbedingt hingehen und dir die Zeichnungen auf Acryl anschauen!,“ empfahl mir meine Mutter die temporäre Ausstellung von Juliane Ebner im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. In den Kunstraum des deutschen Bundestags gelangt man, indem man an der Spree am Schiffbauerdamm entlang läuft und schräg gegenüber des Reichstagsgebäudes durch eine unscheinbare Tür geht. „Verhalten“ ist mein Eindruck, nachdem ich die Sicherheitsschleuse passiert habe Juliane Ebner: Landstrich – ein Film und seine Bilder weiterlesen →
Mein Sohn hat mich überzeugt und so stelle ich mich der Herausforderung, 2000 Menschen bis einschließlich 31.12.2017 zu zeichnen. Ich bin gespannt, ob das etwas an meinem Zeichenstil und meiner Wahrnehmung von Menschen ändert. #OneYear2000People2017 weiterlesen →
Dieser Tag begann mit Schwierigkeiten. Anfangs wollte das Zeichnen nicht gelingen. Die Zeichnungen wirkten ungelenk. Die Devise war aber: Nicht aufgeben! Kann nur besser werden.
Am zweiten Tag fand ich kaum Zeit zum Zeichnen. Aber ich habe mein Skizzenbuch zu einem Geburtstag mitgenommen. Und dort entstanden dann diese fünf Skizzen.
Auch am Mittwoch gab es einen zeitlichen Engpass. Doch während einer Sitzung fand ich Zeit.
Heute morgen machte ich mich voller Elan an mein persönliches Ziel, an diesem ersten Tag circa 20 Menschen zu zeichnen. Aber das war anfangs gar nicht so einfach. Das lag daran, dass ich mich auf das Zeichnen fokussierte und meine Hand irgendwie fremdgelenkt war. Erst heute Abend beim Fernsehschauen kam ich in Schwung, indem ich meine Zeichnung mit der Collage und Farben kombinierte. Mein heutiges Pensum habe ich sogar mehr als erreicht: 30 Personen habe ich gezeichnet.
Meine Mutter Gesa Bröskamp beteiligt sich ebenfalls an der Challenge. Sie hat einen ganz eigenen Stil, was spannend ist. In ihren Einzelportraits werden die Charaktere deutlich hervorgehoben, sodass ich beim Betrachten sofort Sätze und Hintergrundgeschichten fabuliere.
Liz Steel aus Sydney und Marc Taro Holmes aus Montreal haben die Aktion #OneWeek100People2017initiiert und laden weltweit ein mitzumachen. Das Ziel ist, vom 6.-10.3.2017, also innerhalb von 5 Tagen, 100 Menschen zu skizzieren.
Das klingt erst einmal unerreichbar. 100 Menschen, das sind circa 20 pro Tag! Doch der Hintergrund der Aktion ist, sich im Zeichnen von Menschen ein bisschen mehr zu üben. Also, warum nicht als „Every Day Sketch“ für eine Woche in unser Leben integrieren? Nehmt ein kleines Skizzenbuch mit nach draußen oder zeichnet vor dem Fernseher. Ihr könnt auch Fotos als Grundlage nehmen.
Es können Skizzen sein, die nicht länger als ein, zwei Minuten dauern oder für die man sich länger Zeit nimmt. Ob nun Menschen im Wartezimmer, im Büro, in der U-Bahn, im Café, in der Talkshow oder das klassische Selbstporträt. Alles ist möglich. Und nichts muss perfekt sein.
Wer seine Bilder in den sozialen Medien teilt, kann den Hashtag der Challenge nutzen:
#OneWeek100People2017 Dann kann jeder, der den Hashtag eingibt, auch eure Arbeiten im Internet finden.
Die beiden haben noch einige Tipps für die Teilnehmer:
Plant die Zeit zum Skizzieren ein. Ein halbe Stunde pro Tag findet sich.
Geht an belebte Orte. Dort finden sich viele Modelle und Motive.
Wer nicht allein draußen zeichnen möchte, kann auch mit anderen in der Gruppe losziehen.
Wer nicht draußen zeichnen möchte, nutzt Familienmitglieder, Fotos, den Spiegel oder das Fernsehen.
Seid nicht zu kritisch mit euch. Zeichnet einfach! Ihr werdet die Entwicklung in euren Skizzen nach der Woche sehen.
Ich lese gerne Artikel, in denen Menschen ihre Erfahrungen mit Kunstmaterial preisgeben. Der Farbsammlerhat vor einem Jahr Aquarellpapier ausprobiert und so darüber geschwärmt, dass ich sofort Lust bekam, meine Aquarellfarben und Zeichentuschen einzusetzen. Das Problem war nur, dass ich kein Aquarellpapier zur Hand hatte und es zudem Wochenende war. Aber das hielt mich nicht auf, denn wer Kopierpapier hat, kann daraus nach kurzer Zeit eine Art Aquarellpapier machen.
Dafür braucht ein/e experimentierwillige/r Künstler*in
Papierschnipsel z.B. aus Kopierpapier („Schmierpapier“, kann beschrieben oder bedruckt sein), die man am einfachsten mit dem Aktenvernichter herstellt,
eine Plastikwanne oder einen Eimer,
viel Wasser,
einen Pürierstab o.Ä.,
einen Schöpfrahmen zum Schöpfen des Papiers,
Zeitungspapier
und ein klein wenig Geduld.
Die Papierschnipsel werden ein paar Stunden oder über Nacht gewässert. Dann können mit dem Pürierstab (ich habe einen ausrangierten) die Schnipsel zum Papierbrei (Pulpe) klein gehäckselt werden. Wichtig ist, dass immer noch genügend Wasser im Bottich vorhanden ist, damit der Pürierstab nicht heiß läuft. Das Ergebnis ist eine sämige, breiige Masse.
Am besten funktioniert das Papierschöpfen in einer Wanne, in die man den Schöpfrahmen vollständig eintauchen kann. Das richtige Verhältnis von Pulpe zu Wasser sieht so aus, dass sie von der Konsistenz her wie eine pürierte, leicht wässrige Suppe aussieht. In manchen Büchern wird das Verhältnis 1:9 (Pulpe:Wasser), in anderen 1:4 angegeben. Probiert einfach aus, was euch am besten behagt.
Nun wird der Schöpfrahmen schräg in die Masse eingetaucht und gerade wieder herausgehoben. Ich lege dann von oben ein Zeitungspapier auf und drücke damit das Wasser durch das Sieb aus dem Pulp heraus. Anschließend „stürze“ ich das Sieb mit dem Papierbrei und dem Zeitungspapier, sodass das Sieb oben liegt. Vorsichtig wird es von der Pulpe abgeklopft. Dann kann diese auf dem Zeitungspapier trocknen. Fertig ist das handgeschöpfte „Aquarellpapier“, das natürlich nicht dem Standard entspricht. Das Trocknen dauert eine ganze Weile. Für Nass-in-nass-Malerei kann es natürlich schon verwendet werden, wenn es noch feucht ist.
Tipp: Wasser aus dem Trockner ist gut geeignet, weil es keine Nährstoffe mehr enthält. So kann die Pulpe auch mal ein paar Tage stehenbleiben, bis sie aufgebraucht worden ist. Und sollte zu viel Pulpe gemacht worden sein, aber zu wenig Zeit zum Schöpfen zur Verfügung stehen, wird sie im Sieb vom Wasser befreit, ausgewrungen und trocken gelagert, bis sie irgendwann wieder in Wasser aufgeweicht wird.
Manche benutzen übrigens lieber saubere Spültücher, um die geschöpfte Lage Papier zu halten und auf die Wäscheleine zu hängen.
Meinen Schöpfrahmen habe ich selbst gebaut. Ich habe einen Holzrahmen (lackiert ist gut, aber nicht zwingend notwendig) des schwedischen Möbelhauses genommen und ein Gitter, das man normalerweise für Kellerfenster verwendet, darauf getackert. Man kann aber auch eine sehr feinmaschige Gardine nehmen.
Falls die Wanne nicht groß genug für den Schöpfrahmen ist, kann man auch mit einem Becher die Pulpe auf den Schöpfrahmen gießen. Das Ergebnis ist nicht so gleichmäßig, aber lohnt sich vor allem, wenn man mehrere farbige Pulpen verwendet (Das Verfahren beschreibe ich noch in diesem Frühling in einem anderen Beitrag).
Fürs Bemalen kann das Papier trocken oder feucht sein. So sehen Aquarellfarben und -stifte, Beize und Tusche auf dem Papier aus.