Mein Vorhaben, Ordnung zu schaffen, bekam eine völlig neue Bedeutung, als wir in unserer kleinen Atelierkammer ungebetene Gäste entdeckten. Ich hatte sie leider selbst eingeladen, da ich Vogelfutter stehen gelassen hatte.
Die kleinen Nager sehen zwar niedlich aus (oh ja, wir haben sie gesehen!), richten aber doch in relativ kurzer Zeit einen enormen Schaden an. So hatten sie aus T-Shirts, Overalls, Plastikfolie und Papier sich ordentlich viel herausgenagt, um es sich in der Kammer gemütlich zu machen. In einer Tüte unterhalb einiger Leinwände hatten sich die Kulturmäuse eine Mensa eingerichtet. Sozusagen im Souterain der Galerie. Eine Kiste mit Schuhen diente ihnen als… alles (örks).
Die interessanteste Einrichtung, die wir bisher gefunden haben, war ein großer Karton, in dem wir Krepp- und Seidenpapier längs gestapelt hatten. Er lag im Regal ungefähr auf Hüfthöhe. In der oberen Ecke hatten sie mit dem ausgerissenen Papier eine kuschlige Höhle ausgepolstert, mit einem gewaltigen Vorrat an Körnern, den sie dort reingeschleppt hatten. Es sah fast so aus, als ob sie sich ein Heimkino eingerichtet hatten.
Aufgrund der Gäste und ihrer Gewohnheiten fällt es uns nun gar nicht schwer, richtig viel wegzuschmeißen. Mal sehen, was wir noch alles in der neuen Indoor-Mäusestadt finden und entsorgen werden. Eigentlich brauchen wir gar nicht so viel, haben wir gemerkt 😉
Wunderbarer Bericht, der verleitet, etwas neidisch zu werden. Der Unterhaltungswert, den euch die kleinen Mitbewohner bescheren, ist ja schier unbezahlbar. So kann man es halt auch sehen.
Ohne Humor, Pragmatismus und beherzte Kolleg*innen würde mir das allerdings ziemlich schwer fallen. Ich bin sehr froh, dass ich bei der Einforderung meines Hausrechts so viel Unterstützung von euch allen bekomme.
Ich glaube, dass die erfrischenden Zeichnungen ihr Nötiges tun. ❗️
Da hast du recht. Das Zeichnen hilft, die Mäuseperspektive zu verarbeiten 😉
Oh, wie wunderbar, da finde sogar ich Mäuse – fast – niedlich. 🙂 Hut ab vor Deinem / Eurem Mut und Deiner künstlerischen Art mit Mäusetopia umzugehen….
Liebe Anja,
es freut mich sehr, dass du einen virtuellen und kontemplativen Blick nach Mäusetopia gewagt hast. Ist ja nichts für schwache Nerven 😉 Wir nehmen dich gerne mit auf unsere Expedition 😉