Geschafft! Ich habe in fünf Tagen 100 Menschen skizziert.
Nun steht eine neue Herausforderung an. Mein Sohn schlug vor, bis zum Ende des Jahres 2500 Personen zu zeichnen. Ich weiß noch nicht…
Geschafft! Ich habe in fünf Tagen 100 Menschen skizziert.
Nun steht eine neue Herausforderung an. Mein Sohn schlug vor, bis zum Ende des Jahres 2500 Personen zu zeichnen. Ich weiß noch nicht…
Dieser Tag begann mit Schwierigkeiten. Anfangs wollte das Zeichnen nicht gelingen. Die Zeichnungen wirkten ungelenk. Die Devise war aber: Nicht aufgeben! Kann nur besser werden.
Am zweiten Tag fand ich kaum Zeit zum Zeichnen. Aber ich habe mein Skizzenbuch zu einem Geburtstag mitgenommen. Und dort entstanden dann diese fünf Skizzen.
Auch am Mittwoch gab es einen zeitlichen Engpass. Doch während einer Sitzung fand ich Zeit.
Heute morgen machte ich mich voller Elan an mein persönliches Ziel, an diesem ersten Tag circa 20 Menschen zu zeichnen. Aber das war anfangs gar nicht so einfach. Das lag daran, dass ich mich auf das Zeichnen fokussierte und meine Hand irgendwie fremdgelenkt war. Erst heute Abend beim Fernsehschauen kam ich in Schwung, indem ich meine Zeichnung mit der Collage und Farben kombinierte. Mein heutiges Pensum habe ich sogar mehr als erreicht: 30 Personen habe ich gezeichnet.
Meine Mutter Gesa Bröskamp beteiligt sich ebenfalls an der Challenge. Sie hat einen ganz eigenen Stil, was spannend ist. In ihren Einzelportraits werden die Charaktere deutlich hervorgehoben, sodass ich beim Betrachten sofort Sätze und Hintergrundgeschichten fabuliere.
Liz Steel aus Sydney und Marc Taro Holmes aus Montreal haben die Aktion #OneWeek100People2017 initiiert und laden weltweit ein mitzumachen. Das Ziel ist, vom 6.-10.3.2017, also innerhalb von 5 Tagen, 100 Menschen zu skizzieren.
Das klingt erst einmal unerreichbar. 100 Menschen, das sind circa 20 pro Tag! Doch der Hintergrund der Aktion ist, sich im Zeichnen von Menschen ein bisschen mehr zu üben. Also, warum nicht als „Every Day Sketch“ für eine Woche in unser Leben integrieren? Nehmt ein kleines Skizzenbuch mit nach draußen oder zeichnet vor dem Fernseher. Ihr könnt auch Fotos als Grundlage nehmen.
Es können Skizzen sein, die nicht länger als ein, zwei Minuten dauern oder für die man sich länger Zeit nimmt. Ob nun Menschen im Wartezimmer, im Büro, in der U-Bahn, im Café, in der Talkshow oder das klassische Selbstporträt. Alles ist möglich. Und nichts muss perfekt sein.
Wer seine Bilder in den sozialen Medien teilt, kann den Hashtag der Challenge nutzen:
#OneWeek100People2017
Dann kann jeder, der den Hashtag eingibt, auch eure Arbeiten im Internet finden.
Die beiden haben noch einige Tipps für die Teilnehmer:
Ich freue mich, für die diesjährige Bremer Kap-Hoorn ART-Ausstellung im Mai wieder ausgewählt worden zu sein. Dieses Jahr werden die verschiedensten Auffassungen von KonTЯAsten künstlerisch thematisiert.
Das Kap-Hoorn-Team fragte danach, worin Künstler_innen die größten konTЯAste unserer Zeit sehen und wie sie diese künstlerisch umsetzen? „Werden konTЯAste von ihnen bewusst krass, laut und unüberwindbar gesetzt, oder geht es dabei auch um entstehende Zwischentöne? Wie setzen sie künstlerische Mittel wie Farbe, Material und Technik bewusst ein, um konTЯAste herzustellen?“ (Kap-Hoorn ART 2016)
Mein Beitrag ist dieses Jahr eine 27-teilige Installation aus der Serie Menschen der Stadt, von der hier ein Ausschnitt zu sehen ist. Alle Zeichnungen sind passepartouiert und 30 x 30 gerahmt. Die endgültige 2017er Fassung und Anordnung wird vor Ort entschieden.
Mich haben zu diesem Thema die aktuellen Diskussionen inspiriert, in denen sich die Menschen mit ihren unterschiedlichen Haltungen und Meinungen durch Wort und Tat von anders Denkenden abgrenzen wollen.
Vor allem die Flüchtlingskrise und wie sie von den Rechtspopulisten funktionalisiert wird, verdeutlichte mir den vorherrschenden Kontrast. Viele Menschen machten in den letzten beiden Jahren klar, dass sie mit den Flüchtlingen in Deutschland nicht einverstanden seien. „Die passen nicht zu uns, die sind anders!“, wurde der Tenor in den rechtspopulistischen Reihen zusammengefasst. Ein Zusammenleben scheint nicht möglich zu sein, weil wir zu verschieden sind.
Kontraste werden vor allem durch den Vergleich mit dem eindeutig Fremden sichtbar. Doch sie stecken auch im politischen, soziologischen und gesellschaftlichen Detail. In unserer westlichen Gesellschaft wird es immer Kontraste geben, weil es überall gegenpolige Meinungen und Lebensauffassungen gibt.
Meine zweidimensionelle Installation, die seit 2007 entsteht, zeigt die Vielfalt der Menschen. Man sieht nicht jedem an, welche Lebensauffassung er hat, ob er Veganer oder Carnivore, arm oder reich, verheiratet oder alleinlebend, Frühaufsteher oder Nachtschwärmer ist. Und genau das ist der Reiz an den Kontrasten, die das Zusammenleben gestalten: eine Vielfalt, die zur Kommunikation einlädt. Manchmal leider auch nicht.
Im Sommerurlaub schrieben Pauline und Jeannette Getrost die Geschichte von Rosa auf, einem kleinen Mädchen, das ganz viele Dinge in der Farbe ihres Namens geschenkt bekommt. Irgendwann muss das doch auch anstrengend werden, überlegten sich Pauline und Jeannette. Ihre Ideen dazu werden morgen in einer Lesung präsentiert. Die Illustrationen sind von mir.
Der Eintritt zur Kinderbuchlesung mit Bildern ist frei. Um 15.00 Uhr fängt es am Samstag, den 4. Juni 2016 im Studio Balu, Torfstraße 13a, 13353 Berlin an. Wir freuen uns, wenn ihr vorbeikommt!
Jährlich treffen sich Unternehmerinnen der verschiedensten Branchen auf einer internen Convention, um in Workshops und Open-Space-Gesprächen Fragen zu klären und neue Impulse zu bekommen. Diesmal kamen wir am ersten Maiwochenende in Berlin zu unserem 10. Treffen zusammen. Wir trafen uns in der Weiberwirtschaft, die inmitten des alten Brunnenstraßenkiezes liegt. Auch ich gab einen Workshop, der sich abseits der Businessthemen um ein künstlerisches Angebot drehte: Mach dir ein Bild von der Welt.
Angesichts der Altbauten und Hinterhöfe, die rund um die Weiberwirtschaft zu sehen sind, wollte ich Urban Sketching (Stadtzeichnen) anbieten. Ich zeichne sehr gern das, was um mich herum ist. In der Regel sind die Teilnehmerinnen aber meist weniger zeichenaffin. Daher wollte ich ihnen verschiedene Möglichkeiten bieten, auf dem leeren Blatt Papier einen Anfang zu setzen, an dem sie sich weiterhangeln können.
Als erstes stellte ich ihnen den Sucher vor. Der Sucher ist ein kleines Fenster aus festem Karton, das schnell selbst hergestellt ist. Einfach den kleinen Karton in der Mitte einmal falten und dann zwei parallele Schnitte mit der Schere schneiden. Dadurch legt man die Rahmenbreite des Motivsuchers fest. Anschließend wird das Rechteck ausgeschnitten und fertig ist der Motivsucher. Schaut man sich die Umgebung durch den Sucher an, hat sie einen Anfang und ein Ende. Das erleichtert den ersten Strich, denn durch den Sucher teile ich mir mein potentielles Motiv ein und überprüfe es auch auf seine Wirkung hin.
Der zweite Tipp von mir war die Gestaltung mit Stempeln. Eine Stadtlandschaft besteht zum größten Teil aus geometrischen Formen. Meine Überlegung war, dass ich mit Stempeln diese Formen aufs Papier setze. Dann ist schon etwas platziert, worauf ich anschließend die Details zeichnerisch und malerisch hinzufügen kann. Ich hatte im Atelier Stempel aus Holz und Moosgummi vorbereitet, mit denen ich diese Formen auf das Blatt übertragen kann: Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Balken… Teilweise habe ich mit einem Stift Formen in die Oberfläche des Moosgummis geritzt, wodurch sich der Abdruck verändert.
Setzt man nun mit dem Stempel eine erste farbige Fläche aufs Papier, hat man seinem Bild eine Richtung vorgegeben. An diese können sich weitere gestempelte Farbflächen anlehnen. Aber es können auch mit Blei- und Farbstiften, Pinsel oder Finelinern die Flächen weiterbearbeitet werden. Architektonische Details wie z.B. Ornamente, Ziegelsteine, Fenster o.ä. werden eingezeichnet und immer wieder mit der Stempelfläche in Verbindung gebracht. Für das Weiterentwickeln der Stempelflächen hatte ich viele verschiedene wasserlösliche Aquarell- und Tuschestifte, Wassertankpinsel, Graphitstifte, Ölkreiden, Brushpens und Fineliner mitgebracht, damit jede das richtige Material für ihr Bild findet.
Die Stempel machten das Rennen. Hat man ja auch nicht täglich dabei. So saßen wir gemütlich im sonnigen, ruhigen Innenhof der Weiberwirtschaft und probierten eine Stunde lang, unsere Eindrücke aufs Papier zu übertragen. Die Stempel-Methode, die hier Premiere hatte, hat die Teilnehmerinnen und mich sehr begeistert. Alle überwanden den Anfang ohne Schwierigkeiten, die sich sonst beim ersten Urban Sketching in den Vordergrund drängen. Es wurde beherzt gestempelt, gezeichnet, neues Material (Stifte etc.) entdeckt und Kompositionen überdacht. Am Ende des Workshops hatten wir wunderbare Ergebnisse, die den unverwechselbaren Stil jeder Teilnehmerin zeigen.
Kurz vor Weihnachten war ich auf einem Abschlussball, bei dem auch festliche Garderobe erwünscht war. Was für ein Glück, dass sich noch mein Skizzenbuch und ein Etui mit einer Grundausstattung an Stiften in meiner Tasche befand. Denn was ich dort im Ballsaal vorm riesigen, festlichen Weihnachtsbaum zu sehen bekam, war einfach wert zu zeichnen.
Die Farben des Abends waren rot und schwarz. In herrlich ausladende Roben und glitzernde, figurbetonte Outfits gehüllt, ließen sich die Damen von den Herren übers Parkett führen.
Im Mai und September habe ich an einer weiteren Serie gearbeitet. Sie ist entstanden, als ich neues Papier ausprobierte. Das Papier ist sehr glatt, sodass Feder und Pinsel ungehindert darüber gleiten können. Nichts kratzt. Und so entstanden hakenschlagend und fließend die Kleinen Landschaften.
Früher mochte ich das Zeichnen von Landschaften überhaupt nicht, da sie für mich keinen Anfang oder ein Ende besaßen. So fiel mir die Entscheidung für einen Ausschnitt damals noch schwer. Doch diese Landschaftsskizzen kamen ganz leicht aus der Feder. Mittlerweile scheine ich so viele Topographien in meinem Gedächtnis gespeichert zu haben, dass ich mich nicht mehr entscheiden muss, wo ich anfange, sondern nur noch die Farben festlege.
Und doch werden sie bei mir thematisch nicht viel Raum bekommen und Raritäten bleiben.